Reise nach Okinawa
Am 22. Februar diesen Jahres stand für einige Mitglieder aus unserem Dojo eine lang ersehnte Reise bevor. Für sieben von uns ging es ins Mutterland des Karate, nach Japan. Genau genommen auf die Insel Okinawa.
Für die meisten der Teilnehmer war es die erste Reise dorthin, was das ganze natürlich noch spannender und interessanter machte.
Was würde uns erwarten? Wie sind die Menschen dort? Und eben so wichtig, wie ist das essen? 🙂
Organisiert wurde die Reise, an der insgesamt 18 Leute aus ganz Deutschland teilnahmen, von Sensei Jamal Measara und Sensei Werner Bachhuber in Zusammenarbeit mit dem Reiseanbieter JTB.
Der Ablaufplan für die Zeit vor Ort stand also schon im voraus fest und hielt einige Highlights bereit. In erster Linie waren dies natürlich die geplanten Trainingseinheiten bei 4 Großmeistern des Okinawa Karate. Diese waren Sensei Tsuyoshi Uechi (9. Dan Isshin-Ryu), Sensei Morio Higaonna (10. Dan Goju-Ryu), Sensei Kiyohide Shinjo (9. Dan Uechi-Ryu) und Sensei Zenpo Shimabukuro (10. Dan Shorin-Ryu Seibukan).
Nach der Ankunft in Okinawa am späten Nachmittag ging es erstmal ins Hotel, wo wir uns kurz frisch machten, um gleich im Anschluss gemeinsam essen zu gehen. Von Müdigkeit war bei den meisten Teilnehmern trotz einer Teils bis zu 20 Stunden langen Anreise nicht zu spüren. Dafür war die Aufregung einfach noch zu groß. Nach dem Abendessen allerdings machte sich diese dann doch bemerkbar und alle verschwanden recht zeitig in ihrem Zimmer um zu schlafen. 🙂
Die ersten 4 Tage vor Ort waren jeweils mit Trainingseinheiten am Vormittag versehen. Wobei jeden Tag eine andere Stilrichtung mit dem entsprechendem Sensei trainiert wurde. Alle vier Sensei waren sehr freundlich und geduldig darin uns die neuen und teilweise sehr ungewohnten Techniken näher zu bringen.
Die Trainingseinheiten waren trotz aller Unterschiede bei allen Sensei recht ähnlich aufgebaut. Das Training begann mit Aufwärmübungen und Grundschultechniken. Im Anschluss wurde jeweils eine Stil-Typische Kata trainiert und am Ende des Trainings standen Partnerübungen auf dem Programm. Durch den Recht ähnlichen Aufbau des Trainings an den einzelnen Tagen konnten wir einen sehr guten, wenn auch sicherlich nur oberflächlichen, Eindruck der jeweiligen Stile gewinnen. Es war gut zu erkennen, dass es neben vielen Unterschieden auch genau so viele Gemeinsamkeiten gibt. Am Ende trainieren wir eben alle Karate.
An den Nachmittagen waren Ausflüge zu verschiedensten Sehenswürdigkeiten geplant. Hier stand unter anderem ein Besuch in der Okinawa World mit angrenzender Tropfsteinhöhle, der Karate Kaikan inkl. Karate Museum, einem Fischerei Museum, der Awamori Sake Brennerei sowie dem Okinawa Prefecture Peace Memorial auf dem Plan.
Der fünfte Tag begann mit einem Besuch im Sportministerium von Okinawa. Diese Ehre wurde uns durch Sensei Measara zu teil, welcher vom Minister für Karate (ja, so etwas gibt es auf Okinawa) eingeladen wurde und uns in diesem Zusammenhang gleich mitbringen durfte. Im Anschluss konnten wir die Zeit auf der Kokusai Dori, der größten Einkaufstraße in Naha City, zum shoppen und essen nutzen. Danach ging es weiter zum Shuri-Castle, der wohl berühmtesten Sehenswürdigkeit auf Okinawa. Leider konnten wir hier nur noch die riesige Parkanlagen und die schönen Nebengebäude bestaunen. Das Hauptgebäude viel im Oktober 2019 einem Brand zum Opfer und wird nun Stück für Stück wieder aufgebaut.
Unser letzter Tag vor der Abreise stand allen Teilnehmern zur freien Verfügung. Manche nutzten die Zeit zum schnorcheln. Okinawa bietet nämlich auch zum tauchen und schnorcheln wunderschöne Spots. Andere gingen zum Wale beobachten oder erkundeten einfach Naha City noch etwas auf eigene Faust.
Wir beendeten den Tag und auch unsere Reise mit einem gemeinsamen Abendessen, bevor es am nächsten Morgen 6 Uhr zurück auf die Heimreise ging.
So kurz wie die Zeit auch war, so eindrucksvoll und schön war sie auch.
Und um die offenen Fragen vom Anfang zu beantworten:
Es erwartete uns hartes Training, eine völlig andere Kultur als wir sie von Deutschland kennen, Menschen die aus tiefstem Herzen ehrlich und freundlich sind und Sensei für die Karate nicht nur ein Sport sondern ein Teil und ein Leitfaden ihres Lebens ist. Und was war mit dem Essen? Das Essen auf Okinawa ist natürlich sehr geprägt von Reis, Fisch und viel Gemüse, aber auch Schweinefleisch wird speziell in Okinawa viel gegessen. Kurz gesagt es war lecker und gesund, die perfekte Ergänzung zum Training.